„…einen der Letzten, der seinen Schülern den wahren Humanismus lehrte“, 1 Nachruf heute in der SZ 29.September 2015 von 25 fünfundsiebzigjährigen Münchnern auf ihren verstorbenen zweiundneunzigjährigen Latein- und Griechischlehrer am Wittelsbacher-Gymnasium.
In Alfred Anderschs Erzählung Der Vater eines Mörders (Diogenes Verlag Zürich 1980) – Bühnenfassung in der Regie von Maria Knilli, Uraufführung in der Schauburg 11.Januar 1997 – spielt ein Gymnasialdirektor des Wittelbacher-Gymnasiums an einem Mai-Tag des Jahres 1928 eine zentrale Rolle, „der alte Himmler“, der Vater Heinrich Himmlers. Andersch schreibt in seinem Nachwort für Leser: „…ich erkläre mit aller Bestimmtheit, daß ich diese Geschichte aus meiner Jugend niemals erzählt hätte, wüsste ich genau zu sagen, daß und wie der Unmensch und der Schulmann miteinander zusammenhängen….Angemerkt sei nur noch, wie des Nachdenkens würdig es doch ist, daß Heinrich Himmler…nicht wie der Mensch, dessen Hypnose er erlag, im Lumpenproletariat aufgewachsen ist, sondern in einer Familie aus altem humanistisch fein gebildetem Bürgertum. S c h ü t z t H u m a n i s m u s d e n n v o r g a r n i c h t s ? Die Frage ist geeignet, einen in Verzweiflung zu stürzen.“
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